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„Das Feld“ von Robert Seethaler


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Klappentext

„Wenn die Toten auf ihr Leben zurückblicken könnten, wovon würden sie erzählen? Wäre es eine Geschichte oder die Erinnerung an einen Moment, an ein bestimmtes Gefühl, eine Regung?

 

Das Feld handelt von den letzten Dingen. Es ist ein Buch der Menschenleben, jedes ganz anders, jedes mit anderen verbunden. Sie fügen sich zum Roman einer kleinen Stadt und zu einem großen Bild menschlicher Koexistenz.“

 

 

Meinung

Vor einigen Jahren habe ich von Robert Seethaler bereits Ein ganzes Leben gelesen und war begeistert. Ich war nun sehr gespannt auf Das Feld und wie der Autor die einzelnen Geschichten der toten Dorfbewohner miteinander verknüpft hat. Vorher fragte ich mich, ob die Geschichten vielleicht zu morbide sind, zu pietätlos. Schnell wurde ich eines Besseren belehrt!

 

» Die Wahrheit ist: Er war überzeugt davon, die Toten reden zu hören. 

Er konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber er nahm ihre Stimmen ebenso

deutlich wahr wie das Vogelgezwitscher und das Summen der Insekten um ihn herum. « 

(Zitat, S. 9)

 

Robert Seethaler lässt die Toten über ihr eigenes Schicksal sprechen, ihre ganz eigenen Geschichten, und das mit einer wunderbaren, sensiblen Sprache. Jeder der 29 Verstorbenen erzählt über seine Ziele im Leben, über mal erfüllte, mal nicht erfüllte Träume, über die ganz stille Hoffnung und auch den großen Knall im Leben. Dabei gerät Robert Seethaler aber niemals an das Morbide oder Pietätlose, sondern schreibt mal sensibel, mal mit Witz und Humor, aber auch mit sehr viel Ernsthaftigkeit.

Es ist spannend zu lesen und zu erfahren, was die Menschen erlebten und wie sie fühlten, was jeder einzelne von ihnen dachte. In Das Feld sind einige Geschichten miteinander verwoben - mal mehr, mal weniger offensichtlich. 

 

Einige Geschichten haben mich sehr getroffen. Sie haben mich tief berührt, ganz oft hatte ich Tränen in den Augen. Einige Male hatte ich ein Lächeln im Gesicht. Trotz der vermeintlichen Belanglosigkeiten, über die die Toten sprechen, hat der Roman unglaublich viel Tiefe. Aber sind die Dinge wirklich belanglos oder machen wir sie nur zu etwas Bedeutungslosem in unserem Leben? 

 

» Aber immerhin habe ich jetzt vom Sterben eine Ahnung: 

Es beendet die Sehnsucht, und wenn man stillhält, tut es gar nicht weh. «

(Zitat, S. 187)

 

Fazit

Ein Roman in 29 kurzen Geschichten, in denen die Verstorbenen ihre Geschichten erzählen. Mich hat das Buch nachhaltig beeindruckt und empfehle es sehr gerne weiter! Das Feld bekommt volle fünf Sterne. ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️

 


 

 

 

 

 

 

 

Roman

Hanser Literaturverlag 

978-3-446-26038-2

22,00 €

240 Seiten, Gebundene Ausgabe

erschienen am 04. Juni 2018