· 

„Eines Tages in der Provence“ von Karine Lambert


Klappentext

"Ein beschauliches südfranzösisches Dorf ist in Aufruhr: Der prachtvolle alte Baum auf dem Marktplatz soll gefällt werden. Wo, wenn nicht in seinem wohltuenden Schatten, wird die Barbesitzerin Suzanne Pastis servieren, wo Manu Artischocken verkaufen? Der junge Clément liebt es, in den Ästen zu klettern, und die Schwestern Adeline und Violette tröstet nichts so sehr wie der Anblick der Blätter, die sich seit ihrer Kindheit im Sommerwind wiegen. Widerstand formiert sich unter den Dorfbewohnern. Und auch der Baum, der seit Jahrzehnten das Kommen und Gehen auf dem Platz verfolgt, wird von ihren Emotionen mitgerissen.“

 

Meinung

Ein wirklich wunderbares Buch über Zusammenhalt einer Dorfgemeinschaft, über die Liebe und schöne Erinnerungen an einen alten Baum.

 

Karine Lambert erzählt sehr warmherzig von den einzelnen Dorfbewohnern, die der Leser nach und nach ein wenig kennenlernt. Auf gerade mal 208 Seiten konnte ich keinen großen Charakterroman erwarten, doch am Ende war ich positiv überrascht, wie lieb ich die einzelnen Personen gewonnen habe. Jeder Charakter wurde vorgestellt, ich habe sie kennen lernen können, habe erfahren, was sie bewegt und was sie antreibt. Auf jeder Seite habe ich mit den Dorfbewohnern mitgefiebert! Die Verbindungen der Figuren zum Baum können unterschiedlicher nicht sein. Jeder kämpft für seine eigenen Erinnerungen, an schöne Zeiten - doch am Ende kämpfen sie alle zusammen.

Die Beschreibungen der Figuren hat mir völlig ausgereicht, um am Geschehen teilhaben zu können, damit ich in der Geschichte versinken konnte. Mittendrin kommt der Baum, eine Jahrhunderte alte Platane, selbst zu Wort. Eine ungewöhnliche Erzählweise, die bei mir aber positiven Anklang gefunden hat.

 

Die Idee der Autorin, dem Baum selbst eine Stimme zu geben, gefällt mir ausgesprochen gut! Die Empfindungen der Platane waren unglaublich interessant und haben dem Roman eine ordentliche Prise Emotion verpasst. Besonders beeindruckt war ich, wie die Autorin die Gefühlslage des Baums eingefangen hat. Ich habe gerne der Weisheit der Platane gelauscht. Am liebsten hätte ich mich während des Lesens neben einem Baum niedergelassen…

 

Leider bin ich anfangs nicht so gut in die Geschichte hineingekommen. Da recht viele Personen für dieses relativ kurze Buch zu Wort kommen, musste ich mich erst einmal mit ihnen auseinandersetzen, um nicht durcheinander zu kommen. Als ich aber dann wusste, wer wer ist, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

 

Fazit

Wunderschönes, kurzweiliges Buch über den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft. Ich bin immer noch hin und weg über die Idee eines Baumes mit einer vielschichtigen Gefühlslage! Ich vergebe an „Eines Tages in der Provence“ von Karine Lambert vier von fünf Sternen! ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️


 

 

 

 

Originaltitel: Un arbre, un jour…

Roman

Diana Verlag

übersetzt von Pauline Kurbasik

978-3-453-29211-6

18,00 €

208 Seiten

Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag

Erschien am 10. September 2018