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Klappentext
„Frank liebt Joy. Joy liebt Frank. Das erzählen sie jedenfalls ihren Eltern...
Als Sohn koreanischer Einwanderer in Kalifornien lebt Frank Li zwischen zwei Welten. Obwohl er fast kein Koreanisch spricht, respektiert er seine Eltern, die ihm alles ermöglicht haben. Doch sie haben eine Regel: Frank darf nur ein koreanisches Mädchen daten. Als Frank sich in Brit verliebt, ein weißes Mädchen, schließt er mit seiner Kindheitsfreundin Joy einen Pakt: Sie werden ein offizielles Paar, während sie heimlich jemand anderen treffen. Was soll da schon schiefgehen? Doch als Franks Leben eine unerwartete Wendung nimmt, merkt er, dass er rein gar nichts verstanden hat: weder die Liebe noch sich selbst…“
Meinung
Was habe ich mich auf dieses Jugendbuch gefreut! Die Bücher von Nicola Yoon, Ehefrau von David Yoon, mag ich sehr sehr gerne und hatte aus diesem Grund irgendwie hohe Ansprüche an das Erstlingswerk des Autors. Aber wie das manchmal so ist mit den eigenen Ansprüchen und Erwartungen, werden sie manches Mal einfach nicht erfüllt…
Dabei fing „Frankly in Love“ echt gut an! Frank, unser 18-jähriger Protagonist, hadert ein wenig mit seiner Identität - seine Herkunft ist Korea und sein Heimatland Amerika. Er selbst bezeichnet sich als koreanisch-stämmigen Amerikaner. Der Anfang ist sehr gut beschrieben und hatte meiner Meinung nach einen ganz tollen Humor. So weit, so gut. Dann verliebt sich Frank aber in seine weiße Mitschülerin Brit. Frank verheimlicht seinen Eltern seine Liebe, denn sie sind davon überzeugt, dass ihr Sohn nur koreanische Freundinnen haben darf. Frank’s Eltern sind schlichtweg rassistisch.
Und ab hier fängt die Geschichte leider an für mich zu bröckeln. Ich habe Frank nicht verstanden, wieso er mit seinen Eltern bezüglich Rassismus kein Gespräch sucht. Er ist 18 Jahre alt, er ist sehr intelligent - seine passive Art, den elterlichen Rassismus einfach hinzunehmen, hat mich massiv gestört. Frank nimmt die Probleme aus seinem Umfeld so hin, wie sie sind. Er unternimmt aber rein gar nichts…
„Frankly in Love“ behandelt so viele wichtige Themen, welche aber leider nur ganz leicht an der Oberfläche angekratzt werden: (Alltags-)Rassismus, Identität, die erste und auch die zweite Liebe, Familienzusammenhalt, Freundschaften, Homosexualität. Ich hatte aber leider den Eindruck, dass der Autor sich zu viel für sein erstes Werk vorgenommen hat, dass er selbst nicht so genau wusste, wo die Reise hingehen soll.
Nach gelesenen 496 Seiten, die das Buch hat, wurde ich das Gefühl nicht los, dass eine Handlung fehlte. Es passierte nicht wirklich viel und auch nicht viel Bedeutendes. Manchmal musste ich mich wegen der nicht existenten Handlung zwingen, „Frankly in Love“ weiterzulesen… Es sind keine Emotionen oder Gefühle bei mir angekommen, obwohl es den ein oder anderen sehr schönen und auch sehr traurigen Moment gibt. Schade!
David Yoon legt aber einen sehr authentischen Erzählstil hin. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von unserem Protagonisten Frank und enthält deswegen einige kleine Bezüge zu „Nerd“-Themen, wie zum Beispiel Computerspiele oder das Spiel Dungeons & Dragons. Das mochte ich sehr gerne! Die Geschichte liest sich leicht und locker, wie ich es bei Jugendbüchern gerne mag. Der Autor nutzt jugendliche Sprache, die auf mich interessant und eben sehr authentisch wirkte.
Fazit
Ein leicht und locker geschriebener Coming of Age-Roman, der mich aber leider nicht überzeugen konnte. Es fehlten Emotionen, es waren zu viele Themen. Ich vergebe an „Frankly in Love“ 2 von 5 Sternen. ⭐️ ⭐️
Frankly in Love
Jugendbuch
übersetzt von Claudia Max
978-3-570-16575-1
19,00 €
496 Seiten
Hardcover
erschienen am 02. März 2020