[ Werbung unbezahlt. Rezensionsexemplar. ]
Klappentext
„Sommer 1940. Die deutsche Wehrmacht besetzt das Elsass, aber es gibt Widerstand: In der Straßburger katholischen Pfarrei St. Jean gründen sechs französische Pfadfinderinnen eine Untergrundfluchthilfe für Regimegegner, Juden, Kommunisten, Militärs. Sie erkunden geheime Wege über die Vogesen und retten viele Menschenleben. Bevor die Gestapo sie 1942 aufgreift, bringen sie ungefähr 500 Menschen in Sicherheit.
Thomas Seiterich hat sich auf die Spurensuche nach diesen beeindruckenden Frauen des Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime begeben und mit den letzten Zeitzeuginnen gesprochen.“
Meinung
Mittlerweile haben einige mitbekommen, dass ich mich aktuell mehr und mehr mit der NS-Zeit, dem Zweiten Weltkrieg und fast allem, was damit zu tun hat, auseinandersetze. Ich möchte Geschichten darüber lesen, wie alles anfing, wie Menschen in den dunkelsten Jahren ihres Lebens gelebt haben, aber vor allem will ich eins lesen: Die Geschichten von den mutigen Menschen, die sich im Stillen aufgelehnt haben gegen das Regime, gegen die rechte Ideologie, gegen den Hass und gegen die menschenverachtenden Taten.
Der Hirzel Verlag hat mit „Letzte Wege in die Freiheit - Sechs Pfadfinderinnen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ von Thomas Seiterich ein Buch veröffentlicht, in dem gerade mal auf 206 Seiten der Mut und Kraft von sechs Frauen beschrieben wird.
Anfangs dachte ich, dass es mir vielleicht zu christlich wird, weil die sechs Frauen der katholischen Kirche angehörten, gläubig waren und das Thema vorkam - meine Bedenken haben sich aber schnell in Luft aufgelöst.
(Hier vielleicht noch eine kurze Anmerkung, dass im Buch ab und zu mal ein Punkt am Satzende fehlt, ein Satz etwas unglücklich formuliert ist, mal ist ein Wort zu viel oder ein Buchstabe fehlt. Das klingt jetzt alles total dramatisch, ist es aber wirklich nicht und fließt bei mir auch definitiv nicht in die Bewertung mit ein!)
In kurzen Kapiteln erzählt der Autor und Herausgeber Thomas Seiterich von sechs mutigen Kämpferinnen, die stets das Gute im Blick hatten. Sie wollten helfen, sie hatten die Möglichkeiten dazu und haben Pläne umgesetzt. Von 1940 bis Februar 1942 konnten die sechs Frauen ungefähr 500 Menschen retten - dank der Fluchthilfe von verschiedenen Menschen und vor allem der Kirche. Sie haben sich ein großes Netzwerk im Untergrund aufgebaut, was beachtlich ist. Ein Aspekt, den ich vorher nie bedacht habe: Die Kirche wurde während des NS-Regimes komplett unterdrückt und wenn sich beispielsweise ein Geistlicher nicht an die Regeln hielt, wurde er deportiert. Eine schreckliche Vorstellung, aber damals harte Realität…
Die Hilfe der sechs Frauen, Christinnen und Pfadfinderinnen ist einfach eine echt krasse Leistung, sie sind immer mit der Angst im Nacken und den Geflüchteten im Schlepptau über Berge, durch Täler und Wald und Wiesen gelaufen - bis sie auf sicherem Boden waren. Ihre Geschichte sollte dringend im Gedächtnis behalten werden und ihre Nächstenliebe sollten wir uns in der aktuellen Zeit zu Herzen nehmen. Für eine gemeinsame Zukunft, in der kein Hass Platz finden darf.
Letzte Wege in die Freiheit
Hardcover ⎥ 203 Seiten ⎥ 24,00€
erschienen am 15. März 2023