[ Werbung. Rezensionsexemplar. ]
Eigentlich wollte ich diesen Essay mögen. Eigentlich wollte ich alles fühlen, was in diesem Essay geschrieben steht. Eigentlich wollte ich in das Swiftieversum eintauchen. Eigentlich…
Taylor Swift ist eine erfolgreiche Frau, eine talentierte Künstlerin und für viele Menschen ein absolutes Vorbild. Ich kann es absolut nachvollziehen, ich kann mich ihr ebenfalls nicht entziehen - auch wenn ich nicht jeden Song und nicht jedes Album für das Non plus ultra halte. Aber ich glaube, wir sind uns einig, wenn ich sage: Taylor Swift ist ein Megastar.
Dennoch bin ich nach dem Lesen des Essays enttäuscht gewesen. Ich habe nach wie vor das Gefühl, dass ich alles, was in diesem schmalen Buch steht, selber hätte googeln können. Ich wollte neues Wissen zu Taylor Swift, ihrem Wirken und ihrer Kunst, ihrer Musik; bekommen habe ich es nur oberflächlich. Mir war das Leben von Anne Sauer leider zu präsent - es wäre ganz cool gewesen, wenn es auch mal andere Sichtweisen gegeben hätte, ein bisschen mehr Kritik und ganz vielleicht ein bisschen mehr „Inside-Wissen“, Fan-Theorien und Interpretationen zu den unzähligen easter eggs aus den Lyrics.
Mich störte am Anfang, dass Anne Sauer schreibt, der Informatikstudent Jack Sweeney überwache die privaten Flugdaten von Prominenten. Das ist insofern korrekt, man muss aber bitte auch unbedingt bedenken, dass ALLE Flugdaten auf der von Sweeney eingerichteten Seite einsehbar sind - schaut gerne mal auf https://globe.theairtraffic.com/ vorbei und schaut euch den Grusel an. (Das schreibe ich aus einem rein journalistischen Aspekt, denn dieser Fakt kommt meiner Meinung nach in dem Buch leider nicht ganz korrekt hervor.)
Ein bisschen mehr Kritik zu den Millionen von Tonnen, die der Privatjet in die Umwelt schüttet, hätte ich mir gewünscht. Es hilft leider nicht, das ganze zu relativieren und zu schreibe, dass wir ja alle gerne andere Länder und Kulturen kennenlernen wollen. Es ist und bleibt ein Dilemma, nicht nur bei Taylor Swift.
Alles in allem hatte ich einfach mehr erwartet - mehr Taylor Swift, dafür aber weniger Anne Sauer. Das ist aber nur mein Anspruch gewesen. Etwas versöhnlich möchte ich noch folgendes hinzufügen: „Look what she made us do“ ist auf jeden Fall ein fantastisches Buch für alle Swifties, weil sie sich hier verstanden und gesehen fühlen.
„Look what she made us do“ von Anne Sauer
erschienen am 16. Juli 2024 bei Rowohlt Polaris
Hardcover ⎜ 160 Seiten ⎜ 16€
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar!