„Sieben Sekunden Luft“ von Luca Mael Milsch

[Werbung. Rezensionsexemplar.]

Ach verdammt, ich hätte diesen Roman so gerne gemocht, der zündende Funke wollte aber leider nicht auf mich überspringen.

Anfangs konnten mich die verschiedenen Zeitperspektiven der Protagonistin Selah sehr fesseln. Wir lauschen den Gedanken von Selah als recht naives Kind, als heranwachsende Studentin und als sich suchende Erwachsene. Hier muss ich sagen, konnte mich die Story aus der Feder von Luca Mael Milsch noch total abholen, vielleicht können sich einige Leser*innen auch mit Selah in ihren verschiedenen Stadien identifizieren. Ich konnte sie zumindest verstehen und ihr und ihren Gedanken folgen.

Ab der Mitte hat mich der Roman und vor allem Selah als Protagonistin komplett verloren. Es lag keineswegs an dem schmerzhaften Weg, den sie gehen musste - es lag vielmehr an mir, weil mich Selahs Geschichte wahnsinnig runtergezogen und fast schon deprimiert hat. Was ihr widerfahren ist - sowohl als Kind als auch in ihrem Studierendenleben - fand ich zwar herzzerreißend, aber es ist definitiv keine leichte Kost. Selah ist keine einfache Person, was aber im Laufe der Geschichte total Sinn ergibt, besonders wenn wir die schwierige Beziehung zu ihrer (mega unsympathischen!!!) Mutter näher beleuchten.

„Sieben Sekunden Luft“ ist eine Geschichte vom Suchen und Finden, von Stärken und Schwächen, vom Verlorenen und Übriggebliebenen, von Erwartungen und Enttäuschungen. Das merkte man der Protagonistin an.

„Sieben Sekunden Luft“ von Luca Mael Milsch ist alles andere als ein Wohlfühlbuch, aber wichtig, da die behandelten Themen besprochen werden sollten - Queerness, (toxische) Mutter-Tochter-Beziehungen, eigene Bedürfnisse, Versöhnung, Freundschaften und noch ganz viel mehr.

Und um ganz ehrlich zu sein: Die letzten Seiten habe ich nur noch überflogen… Ich kann hier leider nur bedingt eine Empfehlung aussprechen, weil Selahs Geschichte sehr runterziehend auf Leser*innen wirken kann.