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„Spreemann & Co.“ von Alice Berend


[ Werbung. Rezensionsexemplar. ]

Klappentext

„Mit dem Erbe seines Vaters erfüllt sich Klaus Spreemann einen Lebenstraum: Er gründet sein eigenes Stoffgeschäft. Doch seinen Laden und seine Familie durch die Wirrnisse der Zeiten zu lenken, ist nicht so einfach. Denn mal tobt die Revolution vor dem Schaufenster, mal muss ein Sohn in den Krieg gegen Frankreich ziehen.

Über sieben Jahrzehnte und drei Generationen hinweg spannt Alice Berend die Geschichte der Familie Spreemann und ihres Geschäfts im Berlin des 19. Jahrhunderts - mit Witz, Wärme und einem genauen Blick für die wichtigen Details.“

 

 

Meinung

Das war er also, der erste historische Roman, den ich bisher in meinem Leben gelesen habe. Zumindest glaube ich, dass es der erste war. Und ich denke, das wird nicht der letzte gewesen sein.

 

Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass mir die Erzählung eventuell zu alltäglich, also auch zu langweilig, sein könnte. Um ehrlich zu sein: mir gefielen die ersten Seiten auch nicht besonders… Aber je mehr ich von den Spreemanns und dem Berlin aus dem 19. Jahrhundert gelesen habe, desto mehr mochte ich die Geschichte und umso tiefer wurde ich in die Familie Spreemann hinein gesogen.

 

Doch von Spannung kann hier auch nicht die Rede sein. Für mich zeichnen sich hier die Figuren aus - sie sind alle wunderbar ausgearbeitet, haben Charme und Witz. Wie man sich vielleicht eine Familie aus dem historischen Berlin vorstellt.

 

Alice Berend konnte mich mit ihrem Roman „Spreemann & Co.“ gut unterhalten, es ist eine kurzweilige Geschichte, die man sehr gut zwischendurch lesen kann. Alice Berend erzählt die Geschichte raffiniert und beweist mit ihrem Stil einen Hang zur Komik und legt einen tollen Detailreichtum an den Tag.

Mir missfiel allerdings, dass auf Seite 181 rassistische Wörter benutzt werden. Diese hätte man meiner Meinung nach gut bei einer Überarbeitung weglassen oder ändern können.

 

Für mich war „Spreemann & Co.“ ein toller literarischer Ausflug in ein historisches Berlin, zu Zeiten, in denen Deutschland sogar noch einen König hatte! Eine unbekannte Welt für mich und daher auch super interessant.

 

Zum Glück hat der Jaron Verlag den Roman neu aufgelegt, denn sonst wäre es eventuell in der Vergessenheit versunken: Das NS-Regime hat „Spreemann & Co.“ verboten und verbrannt.

 

Zum Schluss möchte ich noch ein paar Worte zum Jaron Verlag sagen: Der Jaron Verlag ist ein in Berlin sitzender unabhängiger Verlag. Die Berlin-Bibliothek, die der Verlag veröffentlicht, befasst sich mit vergessener Literatur aus und über Berlin. In meinen Augen ist das ein sehr unterstützenswertes Projekt. Bitte unbedingt weiter machen! 

 


 

Spreemann & Co.

Jaron Verlag

Band 5 der Berlin-Bibliothek

Taschenbuch ⎥ 304 Seiten ⎥ 16€

erschienen im Juli 2022

erstmals erschienen im Jahr 1916