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„Sturz in die Sonne“ von C. F. Ramuz


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„Sturz in die Sonne“ von C. F. Ramuz war ein Zufallsfund in einer Kölner Buchhandlung. Vom Klappentext war ich direkt fasziniert, denn auf den ersten Blick hat das Buch rein gar nichts mit dem Klimawandel zu tun, es erschien erstmalig im Jahr 1922. Doch obwohl es vor 100 Jahren erschien, ist es hochaktuell.

 

Der Plot ist schnell erzählt: Die Erde stürzt aufgrund eines Unfalls im Gravitationssystem in die Sonne. Es wird heißer, immer heißer. Und die Menschen? Alles in ihnen wird dunkler, sie werden immer unberechenbarer, wütender.

Und C. F. Ramuz nimmt dieses Gedankenspiel zum Anlass und beschreibt eine sinnlose Tat der Menschen nach der anderen. Er hält den Spiegel der Gesellschaft vor unsere Gesichter.

 

Das kann man übrigens auch sehr gut auf unsere heutige Zeit ummünzen: Der Klimawandel ist hochaktuell und brandgefährlich; Leugner und hasserfüllte Menschen, die auf protestierende Menschen eintreten und schlagen.

 

In einer sehr intelligenten sprachlichen Raffinesse und einer extrem starken Ausdrucksweise schafft es der Autor, dieses Szenario aufblühen zu lassen. Ich habe sicherlich nicht alles verstanden, das komplette Ausmaß der Sprache habe ich nicht erfassen können, aber dank des Nachworts vom Übersetzer Steven Wyss habe ich nochmal einen anderen Blick auf die außergewöhnliche Sprache bekommen.

 

„Sturz in die Sonne“ von C. F. Ramuz ist zurecht auf der Hotlist für unabhängige Verlage gelandet. Hoffentlich bekommt das Buch noch viele Leser*innen!

 


 

 

Présence de la mort

erschienen im Limmat Verlag im Mai 2023, Hardcover, 192 Seiten, 26€

übersetzt von Steven Wyss

 

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