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Klappentext
„Tori Bailey hat alles: Mit ihrem Selbsthilfebuch hat sie Millionen Frauen inspiriert, sie ist beliebt und führt eine perfekte Beziehung. Doch der Schein trügt.
Toris Beziehung ist schon länger eine Lüge, die sie sich nicht eingestehen will. Noch dazu heiraten alle um sie herum, bekommen Kinder und scheinen so viel glücklicher, als sie selbst es in Wahrheit ist. Als dann auch noch Dee – ihre beste Freundin und einzige Person, die sie und den ganzen Wahnsinn versteht – den Mann ihrer Träume trifft, scheint Tori endgültig auf der Strecke zu bleiben.
Ihre innere Stimme sagt, dass man auch mit über dreißig das Recht hat, nicht perfekt, aber glücklich zu sein. Aber ist Tori mutig genug, auf sie zu hören?“
Meinung
Ich wollte dieses Buch mögen, so richtig dolle mögen. Also stürzte ich mich rein in die Geschichte und habe Seite für Seite gelesen - bis die Enttäuschung auf mich prallte wie ein großer, schwerer Stein. Ich war am Ende angekommen, 400 Seiten habe ich nach Tiefgang gesucht, nach tollen, starken Frauenfiguren. Gefunden habe ich sie nicht.
Tori Bailey ist unsere Protagonistin. Sie ist durch ihren Ratgeber bekannt und groß geworden, hält Vorträge bei TED-Talks und diversen anderen Veranstaltungen, sie reist durch die Welt und führt eine Langzeitbeziehung mit ihrem Freund Tom. Hört sich doch erstmal super an, ist es bestimmt auch. Aber Tori bekommt in meinem Lesejahr 2021 den 1. Platz für die unsympathischste Protagonistin.
Kennt ihr diese Menschen, die ständig in allem einen Konkurrenzkampf sehen? Genau so ist Tori: Aber ICH bin schlanker! Aber ICH habe den besseren Ratgeber geschrieben! Aber ICH sehe doch viel besser aus mit 30 Jahren als meine Freundinnen! Tori empfand ich als unglaublich heuchlerisch, oberflächlich, unreflektiert und unreif. Zudem ekelten mich einige Gedankengänge von ihr an. Wie würdet ihr reagieren, wenn eure beste Freundin euch sagt, sie sei schwanger? Freut ihr auch mit ihr? Ja, ich auf jeden Fall! Und was denkt Tori? Sie hofft, dass ihre Freundin fett wird. Oh wow… Was bist du nur für eine gute Freundin, Tori. Auch wenn sie sich direkt nach ihrem Gedanken dafür schämte, aber bei mir war sie echt unten durch. An dieser Stelle hätte ich das Buch abbrechen sollen, aber - um ehrlich zu sein - meine Hoffnung auf Versöhnung war größer!
Den Umgang mit Feminismus empfand ich als sehr unpassend. Dass Tori Feministin sein soll, halte ich für einen schlechten Witz. Kann eine Feministin nicht alles sein, was sie will - Mutter, Ehefrau, Akademikerin? Sollte eine Feministin nicht die Meinung anderer Frauen akzeptieren und sie unterstützen? Tori akzeptiert leider nur ihre eigene Meinung. Female Empowerment und Feminismus sehen in meine Augen ganz anders aus, als es im Buch dargestellt wurde…
Von „War’s das jetzt?“ fühle ich mich irgendwie betrogen. Es hatte keinen Tiefgang, der Humor war flach, der Schreibstil hat mich auch nicht umgehauen. Irgendwie war es so nichts sagend. Ich habe auf 400 Seiten eigentlich nur davon gelesen, wie unglücklich die Protagonistin in ihrer Beziehung ist und nicht den Arsch in der Hose hat, aus dieser Beziehung auszubrechen. Eine starke und toughe Tori Bailey ist das, was die Geschichte gebraucht hätte. Während des Lesens habe ich mich auch unwohl gefühlt - ich war stellenweise echt angeekelt von Toris Gedanken und Handlungen…
Fazit
„War’s das jetzt?“ kann ich leider nicht empfehlen, nicht mal für Zwischendurch. Es fehlte so viel, was die Autorin Holly Bourne aus der Geschichte hätte machen sollen. Der Roman bekommt leider leider leider nur einen Stern. ⭐️
Da empfehle ich lieber ihr Jugendbuch „It only happens in the movies“.
How Do You Like Me Now?
übersetzt von Nina Frey
Roman
978-3-423-23017-9
Klappenbroschur
16,90€
414 Seiten
erschienen am 18. September 2020